wie wenig sinnvoll ich bin
ich erhebe meine Stimme
und hinterlasse nichts
als den kleinsten Ton in der Luft
mein Gesicht zeitlich gezeichnet
Schatten und Furchen und ein Wirbel
aus Staub und Dreck und
einer Dosis Erkenntnis
Regenschauer putzen es weg
wie eine Reinigungskraft
auf Teilzeitbasis
ich ziehe vorüber
ohne Anhaltspunkt
die Linden am Wegesrand
salutieren mir zu
doch in Windeseile
entfalle ich ihnen
ich schleiche vorbei
und hinterlasse vielleicht
den Blick meiner Augen tränenerfüllt
oder ein süffisantes Lächeln
vielleicht den Gruß des Grüns
auf einem Stück Papier
und im Flanieren
ganz unbewusst
zünde ich die ein
oder andere Kerze an
auf dem Seitenstreifen
meines Herzens
* Neuinterpretation des Gedichts „Wie wenig nütze ich bin“, Hilde Domin
Wow, das geht wirklich tief und berührt! Danke dafür.
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Sehr gerne 🙂
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