Von Heimat, Glück und Erste-Welt Problemen

Ich habe heute meinen philosophischen.

Kann mal passieren.

Tut grundsätzlich auch nicht weh die Grundbasis mal wieder zu ordnen.
Mal drüber nachdenken. Hier und da.
Dort und drüben.

Ich fange an über „Heimat“ nachzudenken.
Was ist das für mich als in Deutschland geborene und aufgewachsene Italienerin.
Als Mensch der schon 18 Mal umgezogen ist? Wo sind sie, all die verstreuten Wurzeln? Und was empfinden andere?
Die unfreiwillig Entwurzelten? Die auf der Flucht? Die Vertriebenen?

Ist nicht jedes „Zuhause“ ist ein zufälliges?
Dort wo man geboren wird. „Heimat“ ist doch im Grunde genommen der süß-bittere Zufall. Nichts anderes. Der uns „hierhin“ oder „dorthin“ getragen hat. Eine Zugehörigkeit, zu der man rein nichts beigesteuert hat. Entweder Du hast Glück und wirst dort geboren wo alles in Ordnung ist oder Du hast halt Pech und findest Dich in Angola, Nordkorea oder in Afghanistan wieder. Glück spielt beim Thema Heimat also eine ziemlich große Rolle.
Es ist sogar der Hauptfaktor. Ohne Glück keine Freiheit. Ohne Freiheit kann Heimat zwar existieren aber es ist ein guter Grund dort nicht zu bleiben denn ohne Freiheit, kann man nicht glücklich sein. Von daher.

Glück hat eigentlich nur derjenige, der den Zufall beeinflussen kann. Wenn er sein Zuhause nicht verlässt oder verlassen muss, sondern weil er es will! Glück hat derjenige, der sich geographische Wünsche erfüllen kann. Die Freiheit der Selbstverwirklichung hat.


Doch was bedeutet Glück und Heimat für uns Erste-Welt-Bewohner? Was machen wir eigentlich aus der gewonnenen Freiheit?
Aus den ganzen Möglichkeiten?
Die Möglichkeiten, die uns allen durch die freien Märkte beschert wurden, schenkt den meisten doch nur die Möglichkeit, Reichen beim „Frei-sein“ zuzusehen. Den Armen steht die Freiheit, das Glück und im schlimmsten Fall die „Heimat“ ja nur noch theoretisch zu weil sie einfach zu wenig Geld haben, um sie auszuleben, die große Freiheit. Und den Anderen, denen es besser geht? Was ist mit denen? All die von Freiheit und Möglichkeiten Gesegneten?
Sie warten. Und sie jammern wartend.
Denn das Leben ist für die meisten Menschen ohnehin einfach „Warten“.
Sie reihen sich ein in die Warteschlange, ziehen eine Nummer und nehmen Platz im Wartesaal des Lebens.
Sie warten darauf, dass etwas passiert. Etwas, dass sie aus ihrer Lethargie abholt, bei dem sie sich beobachten und wissen, sie werden es bereuen, ihr Leben nicht genossen zu haben. Und dann werden sie sich ständig fragen; „Wie nur? Wie genießt man das Leben, wenn nichts in einem brennt?“

Stimmt.
Wie viel kann man eigentlich fernsehen? Wie lange kann man eigentlich online sein? Bei Social Media allen zeigen, was für ein, ach so geiles Leben man führt, statt einfach das Leben für sich sprechen zu lassen? Bei all denen frage ich mich, ob denen nicht der Hintern wehtut vom Sitzen und Ausgehöhltwerden, von all dem Schwachsinn, den man in sich stopft.
Ist das die „Freiheit“, die wir meinen?

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